Diskontsatz
Ein Wissensbeitrag zum Thema Wirtschaft von Jens Herold Esteves
Der Diskontsatz war ein früherer Leitzins im Bankwesen zur Liquiditätsbeschaffung und wird heute als Abzinsungssatz zur Bewertung zukünftiger Cashflows verwendet.
Zuletzt aktualisiert am: 20.8.2024
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Definition Diskontsatz
Der Diskontsatz war im Bankwesen ein
, den Geschäftsbanken zahlen mussten, um Wechsel bei der zu rediskontieren. Durch den Verkauf von Wechseln an die Zentralbank konnten sich Banken kurzfristig Liquidität verschaffen. Der Diskontsatz war dabei ein Abschlag vom Nominalwert des Wechsels und diente als wichtiger Leitzins. Dieses Instrument ermöglichte es der Zentralbank, das Kreditverhalten der Banken und die Geldversorgung der Wirtschaft zu steuern.In der heutigen Finanzwelt wird der Begriff Diskontsatz auch im Kontext der Bewertung zukünftiger Cashflows verwendet. Hier bezieht er sich auf den Abzinsungssatz, der angewendet wird, um den Gegenwartswert zukünftiger Zahlungen zu berechnen. Da Geld in der Zukunft weniger wert ist als heute - wegen
aber auch vor allem wegen der des Geldes - werden diese Zahlungen abgezinst. Der Diskontsatz, der sich häufig an aktuellen Marktzinsen orientiert, beeinflusst maßgeblich den Nettogegenwartswert von Investitionen oder Projekten. Seit der Einführung des Euros und der Etablierung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Jahr 1999 spielt der traditionelle Diskontsatz im Bankwesen keine Rolle mehr und wurde durch andere Leitzinsen ersetzt.