Bank Run

Ein Wissensbeitrag zum Thema Wirtschaft von Jens Herold Esteves

Ein Bank Run beschreibt eine krisenhafte Situation, in der Einleger - oft vergeblich - gleichzeitig versuchen, ihr Geld von einer Bank abzuheben, weil sie fürchten, es nicht zurückzubekommen.

Zuletzt aktualisiert am: 16.9.2024
1 min
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Finanzseite.net Glossar[Photo by Gabriella Clare Marino on Unsplash]

Definition Bank Run

Ein Bank Run beschreibt eine krisenhafte Situation, in der eine große Anzahl von Bankeinlegern ihr Geld gleichzeitig abheben möchte, weil sie daran zweifeln, dass die Bank liquide genug ist, um ihre Verpflichtungen zu erfüllen. Dies geschieht häufig in schweren wirtschaftlichen Krisenzeiten, wenn das Vertrauen in die Stabilität des Finanzsystems schwindet. Da Banken das eingezahlte Geld größtenteils als Kredite weiterverleihen, sind sie nicht in der Lage, alle Einlagen sofort auszuzahlen.

Die Folgen eines Bank Runs können schwerwiegend sein:

  • Verkauf von Vermögenswerten: Die Bank ist gezwungen, Vermögenswerte zu verkaufen, oft zu stark reduzierten Preisen.
  • Finanzielle Notlage: Der erzwungene Verkauf verschärft die Lage der Bank weiter.
  • Konkursgefahr: Im schlimmsten Fall kann die Bank zahlungsunfähig werden und Konkurs anmelden.

Eine weitere Eskalation kann auftreten, wenn sich der Vertrauensverlust ausbreitet und auf andere Banken übergreift. Dies kann zu einer Kettenreaktion führen, bei der auch gesunde Banken betroffen sind, und letztlich das gesamte Finanzsystem destabilisieren.

Um Bank Runs und deren Auswirkungen zu verhindern, haben viele Länder Einlagensicherungssysteme eingeführt. Diese Systeme bieten:

  • Schutz der Einlagen: Einlagen bis zu einem bestimmten Betrag sind garantiert.
  • Vertrauensstärkung: Durch diese Garantien wird Panik vermieden, da Einleger wissen, dass ihr Geld im Falle einer Bankenpleite gesichert ist.

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