Armutsfalle
Die Armutsfalle ist ein Teufelskreis, der Menschen trotz Arbeit in prekären Verhältnissen gefangen hält. Hohe effektive Grenzsteuersätze und begrenzter Zugang zu Bildung können ursächlich dafür sein.

Definition Armutsfalle
Der Begriff Armutsfalle beschreibt eine Situation, in der Menschen durch strukturelle oder institutionelle Barrieren daran gehindert werden, ihre sozioökonomische Lage zu verbessern. Diese Barrieren führen dazu, dass ein Ausstieg aus der
trotz Erwerbstätigkeit aus eigener Anstrengung oft kaum möglich ist.Ein Hauptfaktor sind hohe effektive Grenzsteuersätze, die sich aus einer Kombination von Einkommensteuern und dem Verlust staatlicher Leistungen ergeben. Für Menschen in Niedriglohnjobs bedeutet dies, dass eine Einkommenssteigerung durch
oft nicht zu einer Verbesserung des verfügbaren Einkommens führt, da sie im gleichen Zuge Sozialleistungen verlieren. Dieser Effekt hält Betroffene in wirtschaftlich prekären Verhältnissen gefangen und führt zu einer Entmutigung, zusätzliche Arbeit anzunehmen oder sich beruflich weiterzubilden.Ein weiteres Hindernis ist der eingeschränkte Zugang zu hochwertiger Bildung und Gesundheitsversorgung. Familien mit geringem Einkommen haben oft nur Zugang zu niedrigeren Bildungs- und Gesundheitsstandards, was langfristig ihre Möglichkeiten zur Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Situation einschränkt. Ohne diese grundlegenden Ressourcen sind Aufstiegschancen im Beruf und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten begrenzt, was dazu führt, dass sich Armut über Generationen hinweg verfestigen kann.
Wie sich Armutsfallen durchbrechen lassen
Um Armutsfallen zu durchbrechen, bedarf es gezielter politischer und sozialer Maßnahmen. Dies kann etwa durch ein leistungsfähiges Steuer- und Sozialsystem gelingen, dass sicherstellt, dass sich Arbeit immer stärker lohnt als der Bezug von Sozialleistung. Anreiztechnsich kann es zudem hilfreich sein, Menschen zu gestatten, Einkommenssituation schrittweise verbessern können, ohne unmittelbar hohe Leistungseinbußen zu erleiden. Dies kann eine (Re-)Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern.
Langfristig kann aber vor allem der gezielte Ausbau von Bildungs- und Gesundheitsangeboten in einkommensschwachen Regionen dazu beitragen, strukturelle Hürden abzubauen und soziale Mobilität zu fördern. Denn gelebte Armut geht oft über den rein materiellen Mangel hinaus.