Armut
Armut bezeichnet ein Leben mit eingeschränkten Ressourcen. Sie kann absolut oder relativ gemessen werden und betrifft grundlegende Lebensbereiche wie Gesundheit, Bildung und soziale Teilhabe.

Definition Armut
Armut beschreibt die Situation, in der Menschen nicht über ausreichende materielle Mittel verfügen, um ein grundlegendes, menschenwürdiges Leben zu führen. Sie wird oft anhand von Einkommen und Zugang zu Ressourcen gemessen und kann dabei sowohl absolut als auch relativ verstanden werden.
- Absolute Armut: Absolute Armut bezieht sich auf ein festgelegtes Minimum an materiellen Ressourcen, das benötigt wird, um die Grundbedürfnisse wie Nahrung, Unterkunft, Heizung und Kleidung zu decken. Wer unter diesem Minimum lebt, ist in seiner Lebensführung stark eingeschränkt. Auf globaler Ebene definiert die Weltbank extreme Armut als ein tägliches Einkommen von weniger als 2,15 Dollar¹. In den letzten Jahrzehnten konnte der Anteil der in extremer Armut lebenden Weltbevölkerung gesenkt werden: 1990 lag dieser Wert noch bei über 35 %, während er heute bei weniger als 10 % liegt.
- Relative Armut: Im Gegensatz zur absoluten Armut betrachtet die relative Armut das Einkommen im Verhältnis zum durchschnittlichen Lebensstandard einer Gesellschaft. Sie wird häufig als Einkommen unterhalb von 50 % oder 60 % des Medianeinkommens eines Landes oder einer sozioökonomischen Gruppe definiert. Wer relativ arm ist, hat weniger Möglichkeiten zur sozialen Teilhabe und geringeren Zugang zu Bildung, Gesundheit und anderen gesellschaftlichen Ressourcen, was soziale Ungleichheiten verstärkt.
Ursachen für Armut
Armut hat zahlreiche Ursachen, darunter:
- Bildungsungleichheiten: Geringere Bildungsmöglichkeiten führen oft zu schlechter bezahlten Jobs und weniger Aufstiegschancen.
- Arbeitslosigkeit und prekäre Beschäftigung: Unsichere Arbeitsverhältnisse und geringe Löhne tragen zur Verfestigung von Armut bei.
- Gesundheitliche Probleme: Schlechte Gesundheit und fehlende Absicherung können zu finanziellen Engpässen und Armut führen.
- Regionale Unterschiede: In ländlichen Gebieten oder wirtschaftlich schwachen Regionen fehlen oft ausreichend Arbeitsmöglichkeiten und Infrastruktur.
Folgen der Armut
Armut bleibt ein zentrales gesellschaftliches Problem, das viele Dimensionen umfasst und tiefgreifende, langfristige Auswirkungen auf betroffene Personen und die Gesellschaft insgesamt hat. Auf individueller und gesellschaftlicher fallen darunter etwa:
- Eingeschränkte Gesundheit: Armut führt oft zu schlechteren Gesundheitszuständen aufgrund schlechterer Ernährung und eingeschränktem Zugang zu Gesundheitsdiensten.
- Bildungsbenachteiligungen: Kinder aus armen Familien haben oft schlechtere Bildungschancen, was den Teufelskreis der Armut verstärkt.
- Soziale Isolation: Menschen in Armut können oft weniger gut am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, was zu Ausgrenzung und weiteren psychischen Belastungen führt.
Bekämpfung von Armut
Ein effektiver Kampf gegen extreme Armut erfordert eine Kombination aus wirtschaftlicher Förderung, Bildung und sozialer Unterstützung. Programme zur Förderung von Bildung und Berufsqualifikationen ermöglichen es Menschen, langfristig bessere Arbeitsmöglichkeiten zu finden und sich aus der Armut zu befreien.
Zudem können Mikrofinanzierungen und der Zugang zu Basisfinanzdienstleistungen eine entscheidende Rolle, da sie es Menschen ermöglichen, kleine Unternehmen zu gründen und so eigenes Einkommen zu erwirtschaften.
Auch staatliche und internationale Entwicklungsprogramme, die den Aufbau von Infrastruktur, Gesundheitsdiensten und sozialer Sicherheit fördern, tragen wesentlich dazu bei, die Grundbedürfnisse der Menschen zu sichern und ihnen eine langfristige Perspektive zu geben.
Quellen:
[1] Weltbank, 2022