Absoluter Vorteil

Ein Wissensbeitrag zum Thema Wirtschaft von Jens Herold Esteves

Der absolute Vorteil erklärt, warum Länder sich auf die Produktion spezialisieren sollten, bei der sie effizienter bzw. günstiger sind als andere.

Zuletzt aktualisiert am: 17.8.2024
2 min
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Finanzseite.net Glossar[Photo by Gabriella Clare Marino on Unsplash]

Definition Absoluter Vorteil

Der absolute Vorteil ist ein zentrales Konzept der Handelstheorie, das die Fähigkeit eines Landes beschreibt, ein Gut effizienter oder mit weniger Ressourcen als ein anderes Land zu produzieren.

Das Konzept wurde von Adam Smith in seinem 1776 veröffentlichten "Wohlstand der Nationen" entwickelt und erklärt, warum Handel vorteilhaft ist, wenn Länder sich auf die Produktion der Güter spezialisieren, bei denen sie einen solchen Vorteil haben. Der Handel zwischen Ländern mit wechselseitigen absoluten Kostenvorteilen führt zu einer effizienteren Nutzung globaler Ressourcen.

Wenn ein Land beispielsweise in der Lage ist, mit weniger Aufwand Autos zu produzieren als ein anderes, sollte es nach Adam Smith sich auf die Herstellung von Autos spezialisieren. Gleichzeitig könnte das andere Land, das zufälligerweise effizienter Rotwein produziert, sich auf diesen spezialisieren. Durch den Austausch der Produkte können beide Länder von einer größeren Gesamteffizienz profitieren.

Allerdings hat die Theorie des absoluten Vorteils einen zentralen Haken: Sie erklärt nur den Handel zwischen Ländern, die gegenseitig absolute Vorteile bei unterschiedlichen Gütern besitzen. Länder, die bei keinem Gut einen absoluten Vorteil haben, würden nach dieser Theorie nicht am internationalen Handel teilnehmen. David Ricardo erweiterte diese Idee mit seinem Theorem der komparativen Kostenvorteile, das erklärt, warum auch Länder ohne absolute Vorteile im Handel teilnehmen und profitieren können. Ricardos Theorie stellt damit eine wichtige Ergänzung und Weiterentwicklung von Adam Smiths Konzept dar.

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